Als ich Ende 1999 bei der Telekom aufhörte war wohl schon der Hintergedanke da, irgendwann ein eigenes Haus zu haben, und steckte damals die Abfindung in einen
Bausparvertrag. Da auch meine Frau, als selbständige Korbmacherin, geeignete Räumlichkeiten für eine Werkstatt brauchte, fingen wir irgendwann an, ein Haus zum
Kauf zu suchen. Nach -zig Besichtigungen gaben wir es irgendwann auf, es war einfach nie das passende dabei.
Mal zu klein, zu teuer, zu alt, zu dunkel..., ein
anderes Mal in der falschen Gegend...
Irgendwann merkten wir dann, dass es das ideale Haus für uns nicht gab, wir mussten selbst bauen!
Und wieder zig Besichtigungen, jetzt bei Ausstellungshäusern und Baufirmen. Und bei Banken, zwecks Finanzierung. Wir merkten recht bald, dass das alles nicht so
ganz einfach war. Doch irgendwann fanden wir eine Bank, die uns das ganze finanzierte, was wir uns vorstellten. Um eine längere Doppelbelastung zu vermeiden,
musste der Hausbau zügig vonstatten gehen: Also ein Fertighaus. Das Konzept von Ökohaus Ibach gefiel uns am Besten, u.a. weil meine Frau auch etwas vorbelastet ist,
in Punkto Allergie. Allerdings sind die Ibach-Häuser nicht gerade in der Billig-Kategorie. Aber da wir ja beide handwerklich begabt sind, konnten wir die Kosten
durch eine hohe Eigenleistung senken. Es war aber dann doch noch ein langer, steiniger Weg, bis dann doch alles soweit war und unser Bauprojekt beginnen konnte.
Ende September 2006 ging es dann los: Richie, unser Dorfbaggerer buddelte uns die Baugrube. Zwei Wochen danach stand dann auch schon der Fertigkeller.
Genau ein Monat danach, wurde auch schon das Haus gestellt. Zum Glück war 2006 ein Jahrhundert-Herbst, die Jungs von Ibach konnten teilweise sogar im T-Shirt arbeiten.
(und das an Allerheiligen) Nach 4 Tagen war unser Haus aufgerichtet und die Eigenleistung konnte beginnen.
Selbstverständlich habe ich die wichtigsten Bauphasen fotografisch dokumentiert!
Durch meinen Beruf kannte ich mich gut in Verkabelungen aus,
d.h. einen Grossteil der Elektroinstallation konnte ich selbst machen. Auch das Beplanken der Wände mit Rigipsplatten machten wir selbst, auch Fussbodendämmung,
Verspachteln der Wände, Fussboden legen, Malen.....
Den ganzen Winter schufteten wir auf unserer Baustelle. Zum Glück hatten wir fleissige Helfer aus der Familie, allein hätten wir das wahrscheinlich doch nicht
gepackt.
Nochmal herzlichen Dank, Euch Allen!
Am 21. April 2007 konnten wir dann endlich in unser neues Haus ziehen. Damit war die Luft dann auch raus! Der Garten musste erst mal warten!
Unser Haus bei Ibach
Hier die wichtigsten Phasen bei unserem Hausbau
Am Anfang war die Baugrube!
Richie, unser Mann mit dem Bagger buddelt die Baugrube aus, legt die Ver- und
Entsorgungsrohre und kiest ein. Die Jungs von Bürkle Betonbau stellen den Fertigkeller. Bevor die Platte
betoniert wird, müssen noch die Elektroleerrohre rein. Zusammen mit unserem Dorfelektriker ist das recht schnell erledigt,
da die meisten Leitungen über eine Steigzone laufen.
Schon am Vorabend, bevor das Haus gestellt werden sollte, war der LKW mit den Wänden da. Der Kran stand schon ein paar Tage früher. Früh morgens begann der Montagetrupp von Ibach zuerst die Aussenwände und dann die unverkleideten Innenwände zu stellen. Dann wurden die Bodenbretter im OG bzw, die Decke vom EG angebracht. Somit war am ersten Tag das EG schon zu.
Am zweiten Tag war das Wetter dann nicht mehr ganz so toll, Nebel, aber hauptsache trocken. Weiter ging es mit dem Obergeschoss, samt Innenwänden. Am Abend des zweiten Tages war das Haus dann auch schon komplett zu und sah damit auch schon wie ein richtiges Haus aus.
Am dritten Tag wurde dann das Dach komplett fertig gemacht, d.h. die Audachdämmung wurde gemacht und das Dach auf der Ostseite für den Carport heruntergezogen. Ausserdem wurde der Kamin eingesetzt. Zum Glück gibt es in der Familie einen gelernten Schornsteinfeger! Er schaute Tags darauf in den Kamin und sah, dass die Beschichtung beschädigt war. Der Kamin musste dann auch nochmal komplett ausgetauscht werden. Doch damit war unser Haus quasi aufgerichtet, und wir konnten Richtfesz feiern!
Am 6.11.2006 konnten wir Richtfest feiern. Es war sogar unser Pfarrer, Hr. Stahlmann von der evang. Kirche Hilzingen, da, der unser Haus bzw. die Bewohner segnete. Das Richtfest feierten wir in der zukünftigen Werkstatt meiner Frau. Trotz mehreren Heizstrahlern wars aber schweinekalt in diesem Keller, so dass das Fest dann auch relativ kurz ausfiel. (Wenigstens wurde das Bier nicht warm)
Die Organisation bei Ibach klappte grösstenteils hervorragend. Kurz nachdem das Haus stand, wurden auch schon die Fenster
und die Bautür eingebaut. Das Dach deckten wir mit Verwandten und Freunden selbst.
Da wir keine Lust hatten, alle paar Jahre eine Holzfassade zu streichen, hatten wir uns dafür entschieden, unser
Haus verputzen zu lassen. Eine Woche, nachdem das Haus stand, war der Grundputz drauf, 3 Wochen danach dann der Endputz.
Rein äusserlich sieht unser Haus also gar nicht aus, wie ein Fertighaus bzw. Holzständerhaus.
Zu diesem Zeitpunkt begann auch unsere Eigenleistung: Sprich, Innenwände beplanken. Das geschah mit 20mm Rigips-Platten,
die schon ganz schön schwer waren. Im EG war das jetzt nicht so das Problem, doch im OG mit den tw. sehr hohen Wänden schon.
Wir hatten zum Glück fleissige Helfer. Die Innenwände wurden erstmal nur einseitig beplankt.
Gleichzeitig mit dem Beplanken mussten auch die Elektroleerrohre gelegt werden, passend an die Stellen, wo später mal Schalter, Steckdosen oder Lampen
hinkommen. Nachdem alle Wände beplankt waren, wurden die Innen- und Aussenwände von Ibach mit Isofloc gefüllt.
Isofloc ist Dämm-Material hergestellt aus Naturholz, wird feucht eingeblasen und muss danach erstmal
mehrere Wochen trocknen.
Danach ging es weiter mit dem Beplanken: Bevor wir die Innenseite der Aussenwände beplanken konnten, musste noch die Dampfsperre aufgebracht werden.
Das ist eine Arbeit, die sehr sorgfältig gemacht werden muss. Auch die andere Seite der Innenwände konnten wir nun beplanken und die Dosenlöcher bohren.
Nachdem die Wände komplett beplankt waren, mussten die Fugen mit Gips verspachtelt werden und danach abgeschliffen werden.
Danach ging es dran, die Trittschalldämmung auf dem Boden zu legen.
Als wir damit fertig waren, kam unsere Sanitär-/Heizungsfirma und legte die Schläuche für die Fussbodenheizung aus. Danach wurde der Estrich eingebracht.
Der Estrich brauchte dann auch ein paar Wochen bis er ganz trocken war. Kurz danach ging dann unsere Wärmepumpe in Betrieb, damit der Estrich vollständig
trocknen konnte.
Leider hatten wir uns entschlossen die Wände mit Raufasertapete zu tapezieren, ausser im Bad, da liessen wir einen Strukturputz aufbringen.
Im Nachhinein wäre überall Strukturputz wohl besser gewesen, aber ich traute mir das Verputzen damals selbst nicht zu.
Da ich von Beruf Netzwerktechniker bzw. TK-Techniker bin, habe ich in meinem Haus an alle relevanten Stellen Netzwekkabel, Telefonkabel und TV-Kabel gelegt,
obwohl Home-Netzwerke in Deuschland noch nicht sehr verbreitet sind. Als ich dann ab 2012 in der Schweiz arbeitete, merkte ich bald, dass die Schweizer uns
in dieser Hinsicht voraus sind.
Nachdem die Tapeten getrocknet waren, ging es in den Endspurt: Malen! Da konnten dann auch unsere Kids helfen.
Zum Schluss dann noch die Bodenbeläge: Im EG durchgehend gefliest; für Kinderzimmer, Schlafzimmer und mein Büro entschieden wir uns für einen Linoleumboden,
den wir selbst legen konnten. Die Innentüren hatten wir uns roh bestellt, in der Werkstatt meiner Frau ölten wir sie und bauten sie zusammen mit einem
Schreiner ein. Am 21. April 2006 zogen wir dann in unser Haus ein. Wir mussten allerdings noch einen Monat warten, bis endlich unsere Duschkabine kam und
eingebaut wurde.